Halden

Nach Ende des zweiten Weltkrieges und der sowjetischen Besatzung des Vogtlandes geriet Uran in den Focus der Rohstoffsuche. Die SAG (später SDAG) Wismut wurde gegründet. Geologen wurden bei dieser Suche auch auf den "Zobes-Horizont" und die "Thossfeller Störung" zwischen Granit-, Diabas- und Schieferformationen aufmerksam. Nach geringfügigen Vorarbeiten ab 1946 begannen im Jahr 1949 die systematischen Probegrabungen im Raum Bergen - Mechelgrün - Zobes. Dabei entstanden auch mehrere Schürfe mit einer Tiefe von bis zu 50m unter der Oberfläche. Bei genauem Hinsehen zeugen noch kleinere Halden in Wäldern und künstliche Pöhle auf Feldern von diesen Probegrabungen, nicht zu verwechseln jedoch mit den Resten früherer Sandgruben, welche sich von der Zschockauer Flur aus in Richtung Bergen befinden.

Im großen Stil wurde Uran schließlich von 1954 bis 1964 zwischen Mechelgrün und Zobes  abgebaut ("Lagerstätte Zobes"). Hier wurde mit ca.4600t die größte Uranmenge aller vogtländischen Lagerstätten gewonnen. Das Revier umfasste die Schächte 254 (Bergen), 362 (bei Mechelgrün), 320, 277, 354, 294 (zwischen Mechelgrün und Zobes) sowie 364 (bei Zobes). Die Tagesschächte wurden von der Oberfläche (ca. 410 bis 510m ü.NN) aus etwa 370m tief geteuft, hinzu kamen zwischen Mechelgrün und Zobes bis zu 2 Blindschächte. Die größte Tiefe erreichte der Blindschacht 294 II mit etwa 840m unter der Oberfläche (370m unter NN) zwischen Mechelgrün und Zobes. Nach dem Ende des Abbaus wurden die Schachtgelände umgenutzt, die Schachtröhren zugeschüttet. Die Gebäude stehen teils heute noch. Insgesamt entstanden 11 Abraumhalden, von denen heute noch zwei erhalten und als bewaldete Doppelspitzkegel weithin sichtbar sind (siehe Halden der Wismut). Nach dem Ende des Wismut-Bergbaus wurden diese beiden Halden bepflanzt, die restlichen abgetragen und das Gesteinsmaterial beispielsweise für den Straßen- und Wegebau genutzt. Neben dem Uranerz fand man beim Abbau sowie im Haldenmaterial seltene Minerale wie z.B. Bergenit, Fluorit, Baryt und Uranophane. Einige davon kann man neben verschiedenen Dokumenten in der Lagerstättensammlung der Wismut GmbH beim ehemaligen Schacht 371 zwischen Schlema und Hartenstein bewundern.

Seit den 1990er Jahren wurden die Objekte des Wismut-Altbergbaus durch die Wismut GmbH überprüft und fachgerecht verschlossen. So wurde im Jahr 2013 sowohl der Schacht 320 (auf dem Gelände der ehemaligen Deponie Zobes) als auch der Schacht 362 versiegelt.

Quellen: Chronik der Wismut (Wismut GmbH 2011), Lapis 7/8 1992 und 3/2009, www.wismut.de (externer Link), eigene Aufzeichnungen
Bildnachweis: Sick/Pritsche "Seen zwischen Bergen und Wäldern" S.139, Sachsenverlag Dresden 1959